Görke - wenn Dampf zur Gefahr wird

Von Tanja Golob
Görke - wenn Dampf zur Gefahr wird

Inhaltsverzeichnis

In meinem Blog geht es um Selbstfürsorge, mentale Gesundheit und innere Stärke. Um die Frage, wie wir wieder in unsere Mitte finden, wie wir unser Leben bewusster gestalten und wie wir mit dem umgehen, was uns innerlich oder äußerlich aus dem Gleichgewicht bringt.

Heute möchte ich einen kurzen Exkurs machen. Zu einem Thema, das auf den ersten Blick nicht hierher passt und doch sehr viel mit seelischer und körperlicher Gesundheit zu tun hat.

Es betrifft nicht nur Jugendliche, sondern auch immer mehr Erwachsene. Denn immer mehr Menschen sehnen sich nach Entspannung, innerer Ruhe oder einem schnellen Ausweg aus dem Stress des Alltags. Was als harmloser Versuch beginnt, einen Moment auszublenden oder sich etwas Gutes zu tun, kann in manchen Fällen zur Falle werden - vor allem, wenn es sich um Substanzen handelt, deren Wirkung kaum absehbar ist.

Was ist „Görke“?

Unter dem Namen „Görke“ oder „Baller-Liquid“ verbreitet sich aktuell eine synthetische Substanz, die über E-Zigaretten (Vapes) konsumiert wird. Sie wird häufig als harmloses CBD oder legales Cannabis angeboten - doch tatsächlich handelt es sich um eine gefährliche Mischung chemischer Wirkstoffe, meist auf Basis synthetischer Cannabinoide.

Schon wenige Züge können zu massiven körperlichen und psychischen Reaktionen führen:

Herzrasen, Kreislaufzusammenbruch, Angstzustände, Halluzinationen - in manchen Fällen sogar Todesfälle.

Die Wirkstoffe sind kaum zu kontrollieren und oft nicht einmal nachweisbar.


media

Warum das auch Erwachsene betrifft

Oft wird über Görke nur im Zusammenhang mit Jugendlichen gesprochen. Doch die Wahrheit ist: Auch viele Erwachsene nutzen Vapes zur Entspannung, aus Neugier oder als vermeintlich „leichtere Alternative“ zu anderen Substanzen.

Was macht es so gefährlich?

  • Die Wirkung ist viel stärker als bei pflanzlichem THC - teilweise um das Hundertfache.
  • Die Inhaltsstoffe variieren – jede Charge ist anders.
  • Selbst erfahrene Konsumenten können die Wirkung nicht einschätzen.
  • Psychische Folgen reichen von Panik und Realitätsverlust bis hin zu anhaltenden seelischen Krisen.
  • Und auch körperlich gesunde Menschen sind nicht davor geschützt, plötzlich schwer zu reagieren.

Diese Substanz ist kein Entspannungshelfer. Sie ist ein Risiko - und zwar unabhängig vom Alter!


Woran man erkennen kann, dass etwas nicht stimmt?

Oft passiert der Einstieg in solche Substanzen still. Die Verpackung ist unauffällig, der Geruch süßlich, das Verhalten ändert sich nicht sofort. Aber wer genau hinschaut - bei sich oder anderen, kann Veränderungen spüren:


  • innere Unruhe oder Reizbarkeit
  • Desorientierung oder Stimmungsschwankungen
  • Rückzug oder emotionale Kälte
  • körperliche Symptome wie Schwindel, Herzrasen oder Atemprobleme
  • Phasen von Angst, Kontrollverlust oder Verwirrtheit

Was man tun kann

  • Fragen stellen - offen und ohne Vorwurf
  • Beobachtungen teilen - behutsam und ehrlich
  • Sich selbst nicht täuschen - auch wenn es schwerfällt
  • Sich Hilfe holen - bevor etwas kippt: Wenn du unsicher bist oder jemanden kennst, der betroffen sein könnte, hilft dir die Sucht- und Drogenhotline: 01806 313031 anonym und rund um die Uhr erreichbar.
  • Wenn man sich nicht traut bei der Drogenhotline anzurufen, wäre eine erste Anlaufstelle auch der Hausarzt.


Fazit

Nicht alles, was nach Entspannung aussieht, ist heilsam. Und nicht jedes Risiko ist sichtbar. Aber wir können uns schützen, durch Information, durch innere Klarheit, durch echtes Gespräch.

Achtsamkeit beginnt nicht erst auf der Yogamatte. Manchmal beginnt sie beim Innehalten, bevor man inhaliert.

Wenn du möchtest, teile diesen Text mit Menschen, die ihn lesen sollten. Vielleicht macht er etwas sichtbar oder möglich.