Weihnachtszeit: Zwischen Besinnlichkeit und Belastung
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Es ist Anfang Dezember, überall leuchten Lichterketten, Adventskränze schmücken die Tische und der Duft von Zimt und Plätzchen erfüllt die Luft. Die Vorweihnachtszeit wird oft als die "besinnlichste Zeit des Jahres" beschrieben – eine Zeit, die wir mit Ruhe, Freude und Familie verbinden.
Doch wenn wir ehrlich sind, fühlt es sich oft ganz anders an.
Der Dezember beginnt mit der Adventszeit, einem Moment des Innehaltens. Doch kaum hat man den ersten Advent gefeiert, startet der alljährliche Marathon: Plätzchen backen, Geschenke kaufen, dekorieren, Weihnachtsfeiern besuchen – die To-do-Liste scheint endlos. Die Wochen fliegen vorbei, und statt Ruhe und Besinnlichkeit fühlt sich der Dezember oft hektisch und überladen an.
Warum wir die Besinnlichkeit verlieren
Ein Grund dafür ist der hohe Druck, den wir uns selbst machen. Die perfekte Weihnachtsdeko, selbstgemachte Plätzchen für Familie und Kollegen, das ideale Geschenk – es gibt so viele Erwartungen, die wir erfüllen wollen. Die Feiertage werden zur inszenierten Perfektion und dabei bleibt wenig Raum für das, was Weihnachten wirklich ausmacht: Nähe, Gemeinschaft und das bewusste Erleben der Momente.
Gleichzeitig sind die Tage im Dezember kurz und oft grau. Der Mangel an Licht schlägt aufs Gemüt und die kalte Jahreszeit fordert unsere Energie zusätzlich heraus. In dieser ohnehin herausfordernden Zeit verlangen wir uns oft noch mehr ab, anstatt uns zurückzulehnen und uns auf das Wesentliche zu besinnen.
Wie Besinnlichkeit wieder Platz finden kann
Die Frage ist: Wie schaffen wir es, die Besinnlichkeit in dieser so hektischen Zeit zurückzugewinnen? Hier ein paar Anregungen:
1. Reduziere deine To-dos:
Es ist völlig in Ordnung, nicht alles perfekt zu machen. Vielleicht reicht dieses Jahr eine schlichte Weihnachtsdeko oder gekaufte Plätzchen. Priorisiere, was dir wirklich wichtig ist.
2. Plane Zeit für dich selbst ein:
Ob ein Abend mit einem Buch, ein Spaziergang im Wald oder ein entspannter Nachmittag ohne Termine – schenke dir bewusst Momente der Ruhe.
3. Fokussiere dich auf die Menschen:
Anstatt dir Gedanken über perfekte Geschenke zu machen, konzentriere dich darauf, Zeit mit den Menschen zu verbringen, die dir wichtig sind. Gemeinsame Erlebnisse sind oft wertvoller als materielle Dinge.
4. Erinnere dich an die Bedeutung von Weihnachten:
Ob du Weihnachten spirituell oder einfach als Zeit der Gemeinschaft siehst – lass den eigentlichen Kern nicht durch Konsum und Perfektionismus überdecken.
Fazit
Die Weihnachtszeit hat das Potenzial, eine wirklich besinnliche und herzerwärmende Zeit zu sein. Doch das gelingt nur, wenn wir uns erlauben, loszulassen: von Erwartungen, vom Perfektionismus und vom ständigen Druck, alles richtig machen zu müssen. Vielleicht können wir in diesem Dezember die Besinnlichkeit zurückgewinnen, indem wir bewusster entscheiden, was uns wirklich wichtig ist.
Manchmal liegt der Zauber der Weihnachtszeit in den ganz einfachen Momenten: einem stillen Abend, einem ehrlichen Gespräch, Zeit mit Freunden, Unternehmungen mit der Familie oder einfach nur gemeinsames Lachen mit geliebten Menschen.
Weihnachten ist, was wir daraus machen – und vielleicht ist weniger tatsächlich mehr.