Wenn ein geliebtes Haustier gehen muss: Wie man mit der Trauer umgeht

Von Tanja Golob
Wenn ein geliebtes Haustier gehen muss: Wie man mit der Trauer umgeht

Inhaltsverzeichnis

Der Verlust eines Haustiers ist ein einschneidendes Erlebnis. Es fühlt sich an, als würde ein Teil des eigenen Herzens mitgehen. Gerade wenn das Tier krank war und erlöst werden musste, kann man sich kaum mit dem Gedanken anfreunden, dass es nicht mehr da ist. Als ich kürzlich meine geliebte Katze wegen eines Tumors einschläfern lassen musste, war ich am Boden zerstört – trotz meiner Erfahrung als Therapeutin. Denn in solchen Momenten sind wir alle vor allem eines: Menschen mit Gefühlen und Erinnerungen. Es tut mir immer noch sehr weh, dass sie nicht mehr da ist, doch es tröstet mich ein wenig, dass wir Menschen die Möglichkeit haben, ein Tier zu erlösen, wenn es zu sehr leidet. So durfte meine Katze friedlich einschlafen und es gibt mir Trost zu wissen, dass ich ihr weiteres Leid ersparen konnte.


Auch wenn es schwer ist, möchte ich einige Anregungen geben, wie man mit dieser schmerzhaften Situation umgehen kann:



Trauer zulassen

Es ist wichtig, sich die Zeit zu nehmen, um zu trauern. Der Verlust eines Haustieres ist kein geringfügiger Schmerz, sondern ein echter Abschied. Weinen, Erinnerungen durchgehen und sich auch mal zurückziehen – all das gehört dazu. Gefühle zu unterdrücken macht es nur schwerer, den Verlust zu verarbeiten.

Das bedeutet jedoch nicht, dass man sich tagelang vergraben sollte. Wenn der Schmerz zu groß wird, kann es helfen, sich bewusst abzulenken: rausgehen, Freunde treffen oder sich in eine Aufgabe stürzen. Oft sind es gerade diese kleinen Schritte, die dabei unterstützen, langsam wieder Stabilität zu finden.


Abschied bewusst gestalten

Ein bewusster Abschied kann helfen, das Geschehene besser zu begreifen. Manche Menschen entscheiden sich für eine kleine Zeremonie, zünden eine Kerze an oder erstellen einen Platz mit Fotos und Erinnerungsstücken. Andere schreiben Briefe an ihr Tier oder erzählen Freunden von den gemeinsamen Erlebnissen.


Unterstützung suchen

Es hilft, mit anderen darüber zu sprechen, die verstehen, was man durchmacht. Vielleicht mit Freunden, die selbst Haustiere haben, oder in speziellen Gruppen, die sich auf die Trauer um Tiere fokussieren. Zu wissen, dass man mit seinen Gefühlen nicht allein ist, kann Trost spenden.


Sich selbst nicht verurteilen

Es ist normal, Schuldgefühle oder Zweifel zu verspüren, wenn man eine schwere Entscheidung wie die Euthanasie treffen musste. Man fragt sich vielleicht, ob es der richtige Zeitpunkt war oder ob man mehr hätte tun können. Doch die Liebe, die man seinem Tier entgegengebracht hat, zeigt sich auch darin, dass man es nicht leiden lassen wollte. Es war ein Akt des Mitgefühls, und diese Entscheidung verdient keinen Vorwurf.


Die schöne Zeit in den Vordergrund rücken

Auch wenn der Schmerz überwiegt, lohnt es sich, sich an die guten Zeiten zu erinnern: die Momente des Lachens, der Geborgenheit und der Freude. Viele Menschen finden Trost darin, alte Fotos oder Videos anzuschauen und die Persönlichkeit ihres Tieres wieder lebendig werden zu lassen.


Eine Routine beibehalten

Nach dem Verlust fühlt sich der Alltag oft leer an. Gerade weil Haustiere eine feste Rolle im Tagesablauf spielen. Es kann helfen, Rituale beizubehalten oder neue zu schaffen – sei es ein Spaziergang an einem Ort, den man mit dem Tier verbunden hat oder eine andere bewusste Aktivität.


Geduld mit sich selbst haben

Trauer braucht Zeit und es gibt keinen festen Zeitplan, nach dem man „fertig“ sein sollte. Der Schmerz wird mit der Zeit leichter, auch wenn die Lücke bleibt. Es ist wichtig, auf sich selbst zu achten und sich die Erlaubnis zu geben, so lange zu trauern, wie man es braucht.


media

Der Verlust eines geliebten Haustieres ist eine der härtesten Prüfungen für Tierliebhaber. Doch auch in dieser schweren Zeit gibt es Wege, mit dem Schmerz umzugehen und die Erinnerung an das Tier lebendig zu halten.

Unsere Tiere mögen gehen, aber die Liebe, die wir für sie empfinden, bleibt für immer.