Angst ist doch auch nur ein Gefühl - oder?

Von Tanja Golob
Angst ist doch auch nur ein Gefühl - oder?

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Die Antwort ist eindeutig: NEIN! Jeder hat in seinem Leben schon mal Angst erlebt und kennt das unbehagliche Gefühl, wenn sich Angst wie eine unangenehme Welle im Körper ausbreitet.

Angst: Was ist sie oder woher kommt sie?

Doch was genau ist Angst? Angst gehört zu den Grunderfahrungen des Menschen und tritt vor allem dann auf, wenn wir uns in einer Situation befinden, die uns als bedrohlich erscheint. Sie ist sozusagen ein Schutzmechanismus unseres Körpers, um uns vor Gefahren zu schützen.

Diese natürliche „Kampf-oder-Flucht-Reaktion“ hilft uns, unser Überleben zu sichern, indem wir gefährliche Situationen vermeiden, fliehen oder uns im Notfall verteidigen. Anders ausgedrückt, hat normale Angst (Realangst) eine Alarmfunktion und löst Aktivitäten in uns aus, um Gefahren zu beseitigen. Sie ist also eine gesunde und richtige Funktion unseres Körpers.

Stellen wir uns mal vor, ein Bär springt direkt vor uns aus dem Wald. Unser Herz wird augenblicklich anfangen, auf Hochtouren zu schlagen, es wird Adrenalin ausgeschüttet und wir wären innerhalb von Millisekunden dazu bereit, zu kämpfen oder zu flüchten, je nachdem, wie wir uns entscheiden. Im Falle des Bären würde ich zu Ersterem raten.



Angst hat aber durchaus auch viele positive Aspekte

So kann Angst auch eine treibende Kraft sein, die uns dazu bringt, bestimmte Ziele zu erreichen. Sie kann uns motivieren, hart zu arbeiten, um unsere Ziele zu erreichen, indem wir uns z.B. auf eine bevorstehende Prüfung gut vorbereiten. Ein weiterer positiver Aspekt der Angst ist, dass sie uns dazu bringen kann, vorsichtiger und achtsamer zu sein. Sie kann uns dazu bringen, uns unserer eigenen Grenzen bewusst zu werden und uns aufzeigen, was uns verletzlich macht und in welchen Bereichen wir Unterstützung bei unserer weiteren Entwicklung brauchen. Sie kann uns dazu ermutigen, Risiken zu vermeiden und sichere Entscheidungen zu treffen.

Auch hat Angst einen sozialen Faktor. Durch gemeinsam erlebte Ängste und das gemeinsame Durchleben und meistern schwieriger Situationen können soziale Bindungen gestärkt und Empathie gefördert werden.


Obwohl Angst auch positive Aspekte hat, ist es sehr wichtig zu wissen, dass übermäßige Angst schädlich ist (siehe meinen Blogartikel „Wann ist Angst krankhaft?“).

Angst bekämpfen