Im Sog des Internets
Wir kennen es alle: An einem freien Tag nehmen wir uns vor, einfach mal zu entspannen und ein Buch zu lesen. Wir machen es uns mit einem vielversprechenden Buch und einem Getränk gemütlich und fangen an zu lesen. Doch das Lesen gelingt nicht wie erhofft. Nach jedem zweiten Satz schweifen unsere Gedanken ab und die Konzentration lässt schnell nach. Anstatt weiterzulesen, greifen wir zum Handy und ehe man sich versieht, sind Stunden vergangen, in denen wir uns mit Belanglosigkeiten im Internet beschäftigt haben. Wir wissen jetzt vielleicht, wie man Hefeteig in einem Glas ansetzt oder Blumen mit einer selbstgemachten Bewässerungsflasche gießt, doch die Frage bleibt: Ist das wirklich wichtig?
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Nein, ist es nicht!
Es ist einfacher, sich passiv unterhalten zu lassen, als aktiv zu denken. Wenn wir lesen, entspannen wir und tauchen in die Welt der Geschichte ein. Im Gegensatz dazu erzeugt das ständige Konsumieren von Kurzvideos und das Scrollen durch das Netz Stress im Gehirn. Die vielen schnellen Reize überfordern uns. Gleichzeitig reagieren wir auch noch auf Nachrichten, beantworten Mails und versenden Fotos, was zusätzlichen Stress verursacht. Selbst an einem freien Tag fühlen wir uns dann gestresst und unzufrieden und fragen uns, warum wir so erschöpft sind.
Es ist wichtig, wieder zu lernen, uns auf die einfachen Dinge im Leben zu konzentrieren und Aktivitäten nachzugehen, die uns Freude bereiten. Smartphones sind mittlerweile fast zu einer Erweiterung unseres Selbst geworden. Sie sind von morgens bis abends bei uns und es scheint fast unmöglich, einen Tag ohne sie zu verbringen. Viele gehen nicht mal mehr ohne Handy auf die Toilette! Diese enge Bindung bringt zwar auch viele Vorteile, birgt aber auch Gefahren für unsere mentale Gesundheit. Unser Wohlbefinden hängt zunehmend von der Nutzung dieser Geräte ab und wir merken oft nicht, wie abhängig wir bereits sind. Diese Erkenntnis ist aber wichtig, um nicht in die Falle einer Sucht zu tappen.
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Ich habe an mir selbst bemerkt, dass auch ich oft dazu neige, zu häufig nach dem Handy zu greifen und ich muss mich regelrecht zwingen, es nicht sofort in die Hand zu nehmen, wenn es Nachrichtentöne von sich gibt oder klingelt. Soziale Medien bieten sicherlich viele Vorteile, wie als Informations- und Inspirationsquelle zu dienen oder Verbindungen zu anderen Menschen herzustellen. Sie haben jedoch auch eine Schattenseite, indem sie den Vergleich mit anderen fördern, die ein scheinbar perfektes Leben führen, was zu Selbstzweifeln und sozialer Angst führen kann. Zudem sind sie totale Zeitfresser und verschwenden unsere Zeit.
Deshalb ist es wichtig, im Umgang mit digitalen Medien bewusst Pausen einzulegen, auch mal offline zu gehen und sich ganz auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Ein Spaziergang in der Natur kann revitalisierend wirken und dabei helfen, sich wieder auf das reale Leben zu fokussieren. Jeder muss für sich selbst herausfinden, was ihm am besten hilft. Der Schlüssel liegt darin, ein Gleichgewicht zu finden. Smartphones und soziale Medien sind nicht grundsätzlich schlecht; entscheidend ist, wie wir sie nutzen. Ein maßvoller und bewusster Umgang kann uns helfen, ihre Vorteile zu genießen, ohne dass unsere mentale Gesundheit darunter leidet.