Wie stelle ich mich der Angst?

Von Tanja Golob
Wie stelle ich mich der Angst?

Inhaltsverzeichnis

Da ich in letzter Zeit immer wieder gefragt werde, wie man sich der Angst stellen kann, möchte ich in diesem Artikel auf diese sehr wichtige Frage eingehen.

Angst verstehen

Um etwas gegen die eigene Angst zu unternehmen, ist es im ersten Schritt erstmal sehr wichtig Angst zu verstehen. Man muss verstehen, was Angst eigentlich ist. Wer mir auf Facebook, Instagram folgt oder meine Website besucht, wird dort viele kostenlose Informationen zum Thema Angst finden. Falls nicht, holt es dringend nach und informiert euch! Gerne könnt ihr mich auch kontaktieren, falls Unklarheiten bestehen.

Wenn man verstanden hat, was Angst ist, wird man feststellen, dass Angst kein fremder, bedrohlicher Gegner ist - sie ist ein Teil von uns.

Angst akzeptieren

WIR sind unsere Angst!

Und da sie ein Teil von uns ist, können wir sie auch kontrollieren. Dies ist eine sehr wichtige Erkenntnis, bei der Bewältigung von Ängsten!

Ein weiterer wichtiger Schritt bei der Bewältigung von Angst ist, die Angst zu akzeptieren. Damit meine ich jetzt nicht, resigniert zu sagen „Ich habe eben diese Ängste, nun ist es halt so, ich kann eh nichts dagegen tun“. Nein, ich meine damit, dass man sich erlaubt, diese körpereigenen Gefühle anzuerkennen, sie für den Moment zuzulassen, zu akzeptieren und nicht zu verdrängen. Man muss zu ihnen stehen.

Dies ist schon mal der erste wichtige Schritt, um Ängste in den Griff zu bekommen. Wenn man in Selbstmitleid versinkt und sein Schicksal so akzeptiert, dann wird sich auch nichts ändern. Man muss selber aktiv werden und aktiv etwas gegen seine Angst tun.

Ihr lest in diesem Moment diesen Text, weil ihr etwas ändert möchtet – das ist großartig!

Man muss wissen, dass Angst zu bewältigen Zeit braucht. Manche Menschen schaffen es schneller, andere benötigen mehr Zeit. Aber jeder Fortschritt, auch wenn er kleiner ist als erhofft, zählt. Akzeptiert eure Gefühle und vermeidet Selbstvorwürfe. Das frustriert nur und ist kontraproduktiv.

Um seine Angst zu bewältigen, muss man sich ihr stellen. Das heißt, man sollte, auch wenn es einem sehr schwer fällt die Konfrontation suchen. Statt die angstauslösenden Situationen zu meiden, sollte man sie bewusst aufsuchen. Ich weiß, dass das für jemanden der Angst hat, kaum auszuhalten ist. Deswegen ist es auch empfehlenswert am Anfang in kleinen Schritten vorzugehen.

Wichtig ist es bei diesem Vorgehen, dass ihr die Angst zulasst. Das ihr euch sagt, ja ich habe Angst und sie darf kommen. Ihr werdet so nach und nach merken, dass die Angst anfangs zwar kommt aber eben nicht wie ihr befürchtet ins Unermessliche steigt, sondern im Gegenteil bei jedem Mal dieser Übung schwächer wird.

Schon kleine Erfolge stärken das Selbstbewusstsein und motivieren einen zum Weitermachen. Letztendlich kann die Angst so nach und nach abgebaut werden. Ihr werdet sehen, es ist ein unglaublich tolles Gefühl, wenn man sich auf die Art sein Leben Stück für Stück wieder zurückholt.

Beispiele für eine Konfrontation

Wer Angst davor hat ein Kaufhaus aufzusuchen, sollte es erstmal mit dem kleinen Laden um die Ecke versuchen. Und zwar jeden Tag dorthin gehen, bis die Angst schwächer wird. Anschließend einen größeren Laden aufsuchen, bis die Angst auch hier schwächer wird und so weiterverfahren und immer weiter steigern. Ihr werdet sehen, dass die Angst mit der Zeit nachlässt. Das braucht zwar Zeit aber es lohnt sich.

Bei einer Telefonphobie (Angst vor dem Telefonieren) sollte man jede Gelegenheit nutzen, um zum Hörer zu greifen. Auch hier wird die Angst nach und nach schwächer werden.

Und wer zum Beispiel Angst vor dem Studium hat, wegen der vielen fremden Menschen im Hörsaal, könnte jede Einladung zu einer Party annehmen, um sich so an größere Menschenmengen zu gewöhnen. Auch hier wird die Angst nach und nach besser, je öfter man sich ihr stellt.


Anmerkung: Sollte die Angst zu groß sein oder einem der Mut fehlen, seine Ängste alleine anzugehen, ist es überhaupt keine Schande sich Hilfe in Form eines Therapeuten zu suchen. Der Therapeut kann bei der Konfrontation unterstützen und die ersten Schritte erleichtern.

Psychologie