Wenn der Tag zu wenig Stunden hat: Wege aus der Überforderung

Von Tanja Golob
Wenn der Tag zu wenig Stunden hat: Wege aus der Überforderung

Inhaltsverzeichnis

Kennst du das Gefühl, von einem Termin zum nächsten zu hetzen, den Kopf voller To-do-Listen und dennoch nirgendwo wirklich anzukommen?

An manchen Tagen scheint der Alltag wie ein endloser Marathon, bei dem Arbeit, Familienpflichten und der Anspruch, alles perfekt zu machen, uns beinahe erdrücken. Dabei bleibt oft kaum Raum für die Dinge, die uns wirklich Freude bereiten und neue Energie schenken.

Warum wir uns oft zu viel aufbürden

Hinter dem Gefühl der Überforderung steckt häufig der Wunsch, allem und jedem gerecht zu werden. Wir möchten gute Partner, engagierte Eltern, verlässliche Kollegen und einfühlsame Freunde sein. Dazu kommen hohe Erwartungen, die wir an uns selbst stellen und die Angst, andere zu enttäuschen. Gesellschaftliche Normen und der ständige Vergleich mit anderen verstärken diesen Druck zusätzlich. Doch wenn wir versuchen, alles auf einmal zu bewältigen, zahlen wir einen hohen Preis:

Wir verlieren nicht nur unsere Energie, sondern auch unsere Lebensfreude.


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Wege aus der Überforderung

Wie finden wir also einen Weg aus der Überforderung? Ein erster wichtiger Schritt ist es, die eigenen Verpflichtungen zu hinterfragen:


Mach eine Bestandsaufnahme

Schreibe alles auf, was dich belastet – beruflich wie privat. Liste auch kleine Aufgaben auf, die im Alltag Zeit und Energie rauben. Wenn du alles vor Augen hast, kannst du leichter entscheiden, welche Aufgaben wirklich notwendig sind und was du reduzieren oder abgeben kannst.

Manchmal hilft es auch, mit jemandem darüber zu sprechen, um eine neue Perspektive zu gewinnen.


Setze klare Prioritäten

Überlege, welche Aufgaben wirklich wichtig sind und welche verschoben oder delegiert werden können. Was hat langfristige Bedeutung für dein Leben und Wohlbefinden? Nicht jede Aufgabe verdient denselben Stellenwert. Priorisiere nach Dringlichkeit und Bedeutung.


Lerne, Nein zu sagen

Es ist vollkommen in Ordnung, nicht alles zu schaffen. Ein klares Nein zur Überforderung ist gleichzeitig ein Ja zu dir selbst. Ob in der Familie, im Job oder im Freundeskreis – das Setzen von Grenzen ist ein wichtiger Schritt, um den Druck zu reduzieren. Übe, freundlich aber bestimmt abzulehnen, ohne dich dabei schuldig zu fühlen.


Kraft tanken

Selbst an hektischen Tagen gibt es Möglichkeiten, kleine Inseln der Ruhe zu schaffen. Oft sind es gerade diese Momente, die uns neue Kraft schenken.


Plane Zeit für dich ein

Reserviere bewusst kleine Zeitfenster im Kalender – auch wenn es nur 15 Minuten sind. Diese Zeit gehört nur dir. Nutze sie, um abzuschalten, zu meditieren oder einfach nur tief durchzuatmen.


Genieße den Augenblick

Nimm dir Zeit für die kleinen Dinge des Lebens. Ein Spaziergang im Grünen, das bewusste Genießen einer Tasse Tee oder das Lesen eines Kapitels in einem guten Buch können Wunder wirken. Achtsamkeit im Alltag hilft, den Moment zu schätzen und Stress abzubauen.


Tu, was dir Freude bereitet

Schaffe Raum für Aktivitäten, die dich glücklich machen und dir Energie schenken. Das kann ein Hobby sein, das du lange vernachlässigt hast, kreative Tätigkeiten oder einfach Zeit mit lieben Menschen.



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Langfristige Strategien für mehr Balance

Um dauerhaft weniger Stress zu erleben, sind langfristige Veränderungen wichtig. Feste Gewohnheiten und kleine Anpassungen im Alltag können dir mehr Zeit und Energie schenken, sodass du Schritt für Schritt einen Alltag schaffst, der sich leichter und erfüllter anfühlt.


Schaffe Rituale

Feste Routinen wie eine morgendliche Kaffeepause, ein tägliches Workout oder ein entspannendes Abendritual können deinem Alltag mehr Struktur und Ruhe geben. Rituale bieten Halt und können Stress reduzieren.


Delegiere und lasse los

Du musst nicht alles allein bewältigen. Bitte um Hilfe, teile Aufgaben oder reduziere Verpflichtungen, die dir nicht guttun. Es ist ein Zeichen von Stärke, Verantwortung abzugeben und auf die Unterstützung anderer zu vertrauen.


Reflektiere regelmäßig

Nimm dir Zeit, um immer wieder zu hinterfragen, was dir wirklich wichtig ist. Schreibe in ein Tagebuch, mache eine Liste deiner Ziele oder sprich mit vertrauten Personen über deine Gedanken. So erkennst du leichter, wo Veränderungen notwendig sind.


Achte auf deine Gesundheit

Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung sind essenziell für dein Wohlbefinden. Sie stärken nicht nur den Körper, sondern auch den Geist und helfen dir, Stress besser zu bewältigen.


Setze realistische Ziele

Überfordere dich nicht mit zu hohen Ansprüchen an dich selbst. Setze dir erreichbare Ziele und freue dich auch über kleine Erfolge. Das steigert die Motivation und verhindert Frustration.


Umgebe dich mit positiven Einflüssen

Verbringe Zeit mit Menschen, die dir guttun, und meide negative Einflüsse, die dir Energie rauben. Ein unterstützendes Umfeld kann einen großen Unterschied machen.

Fazit

Der Alltag kann uns manchmal überrollen, doch wir haben die Möglichkeit, unseren Umgang damit zu verändern. Es beginnt mit kleinen, bewussten Schritten: einer ehrlichen Bestandsaufnahme, klaren Prioritäten und regelmäßigen Pausen. Indem wir lernen, Nein zu sagen und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren, schaffen wir Raum für das, was uns wirklich wichtig ist. Erlaube dir selbst, loszulassen, und gib dir die Erlaubnis, auch mal weniger zu tun – und dafür mehr zu sein.

Ein erfülltes Leben beginnt genau dort, wo du dich selbst in den Mittelpunkt stellst und deine eigenen Bedürfnisse ernst nimmst. Denn nur wenn es dir gut geht, kannst du auch für andere da sein und dein Leben in vollen Zügen genießen.


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